Das Amtsgericht Düren war das am besten erhaltene Behördenhaus in der Stadt. Es stand der Bevölkerung unter anderem als "Wärmestube" zur Verfügung.Der große Sitzungssaal des Gerichts diente neben seiner originären Zweckbestimmung auch als Raum für Versammlungen, Vorträge und musikalische Veranstaltungen.

Nach Rückkehr wurden die Räume der Kreis- und Stadtverwaltung am 20.06.1945 in das Amtsgerichtsgebäude als noch am besten erhaltenes Behördenhaus verlegt, welches auch noch weitere Behörden, nämlich Militärregierung, Polizei sowie Stadt- und Kreisarchiv aufnehmen mußte.
Auch das Gericht selbst konnte schon bald, nämlich am 15.09.1945, seine Tätigkeit wieder aufnehmen. Im Rahmen der Winternothilfe 1945/1946 standen die Flure des Amtsgerichtsgebäudes der Bevölkerung als "Wärmestuben" zur Verfügung. Der große Sitzungssaal des Gerichts diente neben seiner originären Zweckbestimmung auch als Raum für Versammlungen, Vorträge und musikalische Veranstaltungen. Um dem kahlen, nur durch eine Notbeleuchtung erhellten Raum ein freundlicheres Aussehen zu geben, beschlossen die unmittelbar interessierten Behörden - Amtsgericht, Stadt- und Kreisverwaltung - eine Ausmalung des Saales, die dem Dürener Künstler Jean Schmitz übertragen wurde. Die Stirnwand des Saales hinter der Richterbank erhielt eine holzgeschnitzte Wiedergabe der spätgotischen Figur des Erzengels Michael aus der Pfarrkirche in Lendersdorf, die den Erzengel in Ausübung seines Richteramtes zeigte. Flankiert wurde der Engel von großflächigen Wappen der Stadt und des Kreises Düren. Die gegenüber liegende Rückwand des Saales schmückte ein Bild des alten Dürener Rathauses, das bis 1879 auch Gerichtsstätte war. Schließlich zog sich über drei Saalwände unter der Decke ein Fries mit den Schöffensiegeln der im Kreis Düren liegenden Ämter hin. Die Ausmalung wurde später im Rahmen einer Renovierung des Sitzungssaals übertünscht.